Der Verbrauch eines Autos ist vielen ein Thema. Selbst bei Sportwagen wird – Stichwort Downsizing – immer mehr Wert auf weniger Durst gelegt. Als Fahrer kann man ebenfalls einiges beitragen.
Jeder Fahrer kann mit ein paar einfachen Tipps seinen Verbrauch senken. Tatsächlich bieten sich dem von Staat wie ebenso Mineralölherstellern gern geschröpftem Autofahrer gleich einige Tricks an, die den Durst des eigenen Fahrzeugs reduzieren.
Sprit sparen: Statt bremsen ausrollen lassen
Eine Möglichkeit zum sparen ist beispielsweise, auf das Bremsen zu verzichten. Was sich kurios anhört, hat durchaus Sinn. Denn beim Bremsen wird kinetische Energie (gleich Bewegungsenergie) in Wärme umgewandelt und eben die wird bisher (noch) nicht genutzt und verpufft somit sprichwörtlich in der Luft. Besser sind daher Motorbremse oder den Wagen ganz einfach ausrollen zu lassen, was am effektivsten wäre. Berechnungen ergeben bei einer längeren, eintönigen Autobahnfahrt schon 0,3 Liter Ersparnis. Übrigens: In Gefahrensituation ist bremsen natürlich weiterhin erlaubt.
Im normalen Stadtverkehr jedenfalls erkennt man rote Ampeln schon von weitem. Statt nun noch mal Gas zu geben, ist es effektiver, die Motorbremse zu nutzen und langsam auszurollen. Erst auf den letzten Metern wird die Bremse aktiviert, um den Wagen zum Stillstand zu bringen. So verpufft am wenigsten Energie. Rein von der Physik gilt nämlich, je niedriger die Geschwindigkeit, desto niedriger der Verbrauch. Jede (unnötige) Motordrehung erhöht hingegen den Verbrauch.
Manuelle Schaltung: höchstmöglicher Gang
Über das manuelle Schaltgetriebe lässt sich ebenfalls sparen. Wer generell den höchstmöglichen Gang wählt und die Drehzahlen nicht unter 1.500 Umdrehungen fallen lässt, schwimmt weich und leise im Verkehr mit. Wichtig ist lediglich, dass die Drehzahlen nicht absacken. Ansonsten einfach den nächst höheren Gang einlegen. Die Beschleunigung ist ein weiteres Thema. Statt langsam anzufahren, können Sie es ruhig sportlich angehen. Ein Benziner beispielsweise zeigt seinen besten Wirkungsgrad erst knapp unter Volllast. Daher sollten Sie zu 90 Prozent beschleunigen, also nicht ganz Vollgas geben.
Ganz durch sollten Sie das Gaspedal somit nicht treten. Überspringen Sie außerdem keine Gänge, sondern schalten „regulär“ hoch. Ein Diesel ist übrigens nicht viel sparsamer als ein Benziner, der Vorteil von Selbstzündern liegt eher bei Niedriglast. Auf der Autobahn ist Windschatten die Sparidee schlechthin. Selbst bei Seitenwind gilt: Wer seinem Vordermann mit einem halben Tachowert Abstand – der sowieso gesetzlich vorgeschrieben ist – folgt, profitiert vom Windschatten und spart Sprit. Näher auffahren bringt wiederum nix. Zum einen steigt die Unfallgefahr, zum anderen machen Bremsmanöver die Ersparnis wieder zunichte.
Den Geldbeutel freut’s: Kurveninnen fahren
Wer übrigens viel Autobahn fährt, sollte kurveninnen fahren. Den Verbrauch kümmert das zwar nicht, wohl aber den Geldbeutel. Denn wer kurveninnen fährt, spart schnell etliche Meter (und Kilometer) im Jahr. Insbesondere beim Überholen lohnen solche Kurveninnenfahrten.
Interessant ist auch die Geschwindigkeit bei Talfahrten, also bergab. Auch hier ist jedes km/h zu schnell bares Geld, verpufft Energie doch beim Bremsen. Zumal an so manchen steilen oder gar vereisten Berg jedes Stundenkilometer schon zu viel sein kann. Steigungen wieder sollten im möglichst höchsten Gang gefahren werden, während der Volksmund – fälschlicherweise – den möglichst kleinsten Gang empfiehlt. In der Praxis aber ist tatsächlich die erste Variante effektiver. Denn es ist sinnvoller, bergauf Tempo zu opfern statt den Wagen mit Vollgas „hochzuprügeln“ und dafür bergab wieder Tempo zuzulegen.
Vor dem Start: Erst anschnallen, dann zünden
Übrigens: Oft genug werden sogar banalste Spritspar-Weisheiten missachtet. Wer eine Fahrt antritt, sollte sich erst ins Auto setzen, anschnallen und dann den Motor starten – aber nie andersherum. Bergab den Motor abzustellen, ist ebenfalls eine Idee. Allerdings nur, wenn das Auto mit einer Start-Stop-Automatik versehen ist. Ansonsten werden bei ausgeschaltetem Motor Bremskraftverstärker und Servolenkung deaktiviert. Damit steigt die Unfallgefahr dramatisch an, weswegen die „Bergab-Deaktivierung“ des Motors sogar verboten ist. Bei entsprechender Technik werden jedoch Bremsen und Lenkung elektrisch betrieben, die Funktion bleibt also erhalten.
Kaltstarts sind natürlich unbedingt zu vermeiden. Kurze Fahrten sind nie eine Idee, denn „kurz mal Brötchen holen“ kann schnell mal 60 Liter auf 100 Kilometer kosten. Achten Sie außerdem auf die richtige Einstellung Ihres Motors, nehmen Sie Wartungen wahr. Gleiches gilt für gute Reifen mit wenig Rollwiderstand und optimalen Reifendruck. Auch mit dem Luftfilter kann man den Verbrauch reduzieren. Jedes Kilo Ballast (Abfall, Gepäck, Werkzeug etc.) heißt Mehrverbrauch, ebenso eine permanent aufgedrehte und oftmals unnötige Klimaanlage.
Wer diese Tipps halbwegs beachtet, wird sicher den einen oder anderen Liter sparen können. Das freut Mutter Natur ebenso wir Ihren Geldbeutel. Gute Fahrt!
Bild: pixabay.com – Quelle: kfzsachverstand.de
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