Er ist enthüllt, der Porsche 911 der achten Generation 992. Für diese hat Porsche nur drei Worte: stärker, schneller, digital. Das der Neunelfer einmal mehr Maßstäbe in Sachen Sportlichkeit setzt, ist schließlich logisch.
Unverkennbar Porsche, unverkennbar 911er, und doch alles neu? Schon, denn der neue Elfer bringt gleich einige neue Ideen mit. Zum Beispiel einen fetten Touchscreen in 10,9 Zoll, intelligente Bedien- und Fahrwerkelemente, digitale Instrumente und natürlich mehr Power. Was bleibt, sind die typische Neunelfer-Form, Heckmotor sowie Heckantrieb.
Porsche 911 992: Das Neunelfer-Design bleibt
Optisch jedenfalls ist der neue Neunelfer wie gehabt ein Neunelfer. Soll heißen: Lange Front, niedrige Dachlinie, flott abfallendes Heck. Typisch Porsche 911 eben. Wobei: Über den fetten Schlappen – vorn in 20, hinten in 21 Zoll – wölben sich die Radkästen nun deutlich stärker nach außen. Das Heck ist nun bei allen Modellen (O-Ton Porsche) „einheitlich breit“. Apropos: Vorn wächst die Breite um 45 mm. Die Türen in der taillierten und glatten Seitenlinie sind mit elektrisch ausfahrbaren Griffen gepimpt.
Neue LED-Scheinwerfer leuchten in der Front, die Motor- bzw. Fronthaube erinnert mit einer eingeprägten Vertiefung an den ersten 911er. Das Heck dominiert ein breiterer und ausfahrbarer Heckspoiler sowie ein durchgehendes Leuchtenband. Letzteres zeigt einen „Porsche“-Schriftzug, was die Schwaben 2015 mit der Studie Mission E vormachten. Das Nummernschild ist wie erwartet nun tief unten zwischen den Endrohren platziert. Ausgenommen Bug- und Heckteil ist der neue Neunelfer zudem komplett aus Aluminium gegossen.
Porsche 992: Großer Centerscreen in 10,9 Zoll
Das Interieur ist sogar komplett neu. Doch auch hier findet sich wieder ein Ahn als Pate: der 911er aus den 1970ern. Typisch Porsche ist mittig der Drehzahlmesser platziert, daneben zwei dünne „Freiform-Displays“ ohne Rahmen mit weiteren Infos für den Fahrer. Der Centerscreen wächst auf satte 10,9 Zoll, das sind 27,7 cm in der Diagonale. Die Bedienung des Porsche Communication Managements (PCM) ist dank neuer Architektur außerdem schneller und sicherer. Unter dem Screen finden sich fünf Schalter, welche direkten Zugriff auf die wichtige Fahrzeugfunktionen erlauben. Digital und voll vernetzt setzt der Porsche 992 zudem auf eine Schwarmdaten-basierte Online-Navigation und Porsche Connect Plus – in Serie.
Neuer Porsche Neunelfer 992 ist voll digital
Wenig überraschend bietet der neue 992 auch einige digitale Services. Porsche nennt hier die Angebote „Road Trip“, „360+“ sowie „Impact“. Via Porsche Road Trip können Fans ihre Touren planen, organisieren und navigieren. Porsche Road Trip erweitert das Ganze um Hotels, Restaurants, Sehenswürdigkeiten oder Aussichtspunkte.
Porsche 360+ wiederum ist eine Art persönlicher Lifestyle-Assistent, der dem Halter den Alltag erleichtern soll. Mehr geben die Schwaben zu diesem Service noch nicht preis. Porsche Impact schließlich kalkuliert die Emissionen und berechnet die Beiträge, mit welchen der 911-Halter seinen CO2-Fußabdruck ausgleichen kann. Parallel stellt Porsche Impact entsprechende zertifizierte Klimaprojekte vor, in welche der Halter je nach Wunsch investieren kann. Diese Projekte sind weltweit verteilt und zielen auf Waldschutz sowie alternative Energien aus Wind, Wasser und Sonne.
Porsche 911 2019: Die Assistenten im 992
Bei den Assistenten setzt der neue „Wet Mode“ das Highlight, der ebenfalls Serie ist. Die Funktion erkennt Wasser auf der Straße und regelt entsprechend die Systeme. Davon ab erfolgt eine Warnung an den Fahrer. Dieser kann dann per Taste oder Mode-Schalter (Lenkrad) die Abstimmung ändern. Ebenfalls Serie ist ein Warn- und Bremsassistent, der via Kamera eventuelle Kollisionen mit sich bewegenden Objekten erkennt und daraufhin eine Notbremsung einleitet. Zum ersten Mal im Porsche 911 ist ein Nachtsichtassistent mit Wärmebildkamera verbaut, der allerdings Aufpreis kostet. Weitere Optionen sind ein Abstandsregeltempomat samt einer automatische Distanzregelung und Stop&Go-Funktion, ein reversibler Insassenschutz und eine neuartige autonome Nothaltefunktion.
Porsche 911 992: Zuerst mit 450 Pferden
Unter der Haube arbeitet vorerst allein ein aufgeladener Boxer mit drei Litern Hub und sechs Zylindern. Der Porsche 911 Carrera S stemmt 450 PS und damit 30 Pferdchen mehr als der Porsche 991. Möglich machen es ein verbessertes Einspritzverfahren sowie neu angeordnete Turbolader samt Ladeluftkühlung. Die Kraftübertragung erfolgt über eine brandneue 8-Gang DSG. Manuelle Getriebe soll es in der achten Neunelfer-Generation übrigens keine mehr geben.
Mit der Power rennen 911 Carrera S (Heckantrieb) und 911 Carrera 4S (Allrad) jedenfalls in 3,7 bzw. 3,6 Sekunden von null auf Tempo 100. Damit knackt der 992 generell die 4-Sekunden-Marke. Tatsächlich ist der 911er damit jeweils 0,4 Sekunden schneller als das alte Modell. Mit dem optionalen Sport Chrono-Paket sinkt die Sprintzeit sogar noch mal um jeweils 0,2 Sekunden. Als Top Speed nennt Porsche schließlich 308 km/h für den Carrera S und 306 km/h für den Carrera 4S. Als Verbrauch wiederum 8,9 bzw. 9,0 l/100 km bei einer CO2-Emission von 205 respektive 206 g/km (nach WLTP ermittelt und in NEFZ umgerechnet).
Porsche 911 002 startet bei 120.125 Euro
Preise zum neuen Neunelfer gibt es ebenfalls schon. In Deutschland ist der Renner ab 120.125 Euro zu haben, der Allrader startet bei 127.979 Euro. Bestellungen sind ab sofort möglich, offizieller Marktstart ist aber wohl erst Mitte 2019. Später dürfte unter dem Carrera S der 911 Carrera (mit Heckantrieb) folgen, der dann das Einstiegsmodell stellt und wohl rund 100.000 Euro kosten dürfte. Außerdem sind typisch Neunelfer Ableger wie Cabrio, Turbo oder GT3 geplant.
Bild: Porsche
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