Die Karosserie oder salopp Karosse kennt jeder, ist diese doch quasi das Blechkleid eines Fahrzeugs – und das erste, was bei einem Unfall Schaden nimmt. Tatsächlich zählt weit mehr zu eben dieser Baugruppe. Was aber genau?
Ohne Karosserie kein Auto, die „Rechnung“ ist einfach. Tatsächlich besteht ein Auto in der Regel aus drei Komponenten: Fahrgestell – auch Chassis oder Rahmen genannt -, Antrieb Schrägstrich Motor und Karosserie. Die letztgenannte stellt einen eigenen Rahmen, nämlich den Fahrzeugrahmen. An dem wird wieder die komplette „Außenhaut“ befestigt. Also Türen, Kotflügel oder Seitenwände, Kühlergrill, Außenspiegel, Stoßfänger respektive Schürzen, Motorhaube und Kofferraumdeckel, Spoiler, Seitenschweller, Dach, Radkästen, Türgriffe und Zierleisten sowie die je nach Fahrzeugsegment nötigen A-, B-, C- und D-Säulen. Anders ausgedrückt: Die Karosserie umfasst den kompletten Aufbau eines Kfz.
Erklärt: Die nicht selbsttragende Karosserie
Das Wort selbst stammt übrigens aus dem französischen und zwar von „carrosse“, zu deutsch „Kutsche“. Wobei Karosserie nicht gleich Karosserie ist. Denn unterschieden wird grob in die nicht selbsttragende und (doch) selbsttragende Karosserie. Die nicht selbsttragende Karosserie ist typisch für Geländewagen – Geländewagen, nicht SUVs. Als Chassis dient ein Leiter-, Kasten- oder Zentralrohrrahmen. Bekannte Beispiele wären der Toyota Land Cruiser (Bild oben) oder die (mitunter früheren) Modelle der Offroad-Marke Land Rover.
Allerdings wurde diese Bauweise schon in den 1950ern verdrängt und beschränkt sich mittlerweile wie gesagt auf echte Geländewagen und ebenso Lkws. Beim Pkw ist dagegen seit Jahrzehnten die selbsttragende Karosserie Norm. Die verbindet quasi Fahrgestell und Aufbau in einer Einheit, minimiert also die drei Komponenten der nicht selbsttragenden Karosserie auf zwei. Wie das? Ganz einfach: Durch diverse „Fügetechniken“ wie Schweißen, Kleben und Löten werden Chassis und Karosserie untrennbar miteinander verbunden, werden also zu einer Einheit.
Selbsttragende Karosserie gleich Monocoque
Diese untrennbar verbundene Struktur übernimmt letzten Endes die tragende Funktion, weswegen man bei der selbsttragenden Karosserie auch von Schalenbauweise oder Monocoque spricht. Das erste Auto mit einem solchen Monocoque oder eben in Schalenbauweise war der Lancia Lambda im Jahr 1922. Erfunden haben die selbsttragende Karosserie jedoch die Deutschen, nämlich der Schwarzwälder und Wahl-Berliner Ingenieur und Pilot Friedrich Eugen Maier (1898 bis 1876). Genützt hat dem guten Mann seine Erfindung (und viele weitere) leider wenig, Maier starb einsam und verarmt in Berlin.
Genutzt wird die selbsttragende Karosserie jedoch bis heute, egal ob im Kleinwagen oder in der Oberklasse. Selbst die aktuell trendigen SUVs im typischen Geländewagen-Stil setzen fast allesamt auf eine solche selbsttragende Karosserie, sind dafür aber nur selten wirklich geländetauglich. Echte Offroader bauen daher nach wie vor auf eine nicht selbsttragende Karosserie und Leiterrahmen, wobei es durchaus Ausnahmen wie den Range Rover IV gibt. Die ersten Serienmodelle mit selbsttragender Karosserie waren übrigens der Citroen 11CV anno 1934 und der Opel Olympia anno 1935.
Pro: Vorteile der selbsttragenden Karosserie
Doch warum setzen die Autobauer heute auf die selbsttragende Karosserie? Zum einen ist die Bauweise leichter als die nicht selbsttragende Karosserie, ist doch kein Rahmen mehr nötig. Weniger Gewicht heißt natürlich wieder bessere Fahrleistungen (Sprint) sowie weniger Verbrauch und Emissionen. Obendrein ist die selbsttragende Karosse stabiler und steifer. Im Fall eines Unfalls ist daher eine höhere Aufprallsicherheit gewährt. Zuletzt ermöglicht die selbsttragende Karosserie eine bessere Raumausnutzung, bietet also mehr Platz für Passagiere und Gepäck.
Schäden sind leider trotzdem nicht auszuschließen, insbesondere die äußere Blechhaut ist schnell ramponiert. Ersatz gibt es natürlich direkt bei den Autobauern, zu gesalzenen Preisen. Werkstätten sind ebenfalls selten billig. Wer technisch versiert ist, legt daher selbst Hand an. Ersatzteile sind online schnell gefunden, etwa bei der Partio GmbH & Co. KG. Mitunter braucht es dann aber schon spezielles Werkzeug – etwa zum Ausbeulen -, weswegen ein Schaden manchmal doch nicht selbst zu beheben ist.
Bild: Toyota, Mazda
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