Es ist fix: Mercedes bringt ein viertüriges Sportcoupé. Das Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé. Quasi ein Panamera mit Stern. Über Look (und Sinn) dürften Fans wohl streiten. Typisch AMG bringt der 4-Türer zumindest Power mit.
- Mercedes-AMG GT 4-Türer auf CLS-Basis
- GT 4-Türer Coupé: Sechs und acht Zylinder
- Mercedes CLS AMG: Schalter zum Driften
- Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé: Interieur
- GT 4-Türer: Vernetzung und AMG Track Race
- Datenblatt CLS AMGler: Technische Daten
- Mercedes-AMG GT 4-Türer: Start & Preis
Es ist geschehen: Mercedes bzw. Mercedes-AMG pimpt seinen Sportler GT zum 4-Türer und preist diesen auch noch als Coupé an. Konkret als Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé. Credo: Performance trifft Design. Nur lässt sich über jenes Design wohl vortrefflich streiten. So oder so: Der flotte GT mutiert zur Familienkutsche. Freilich mit mindestens 435 Pferden. Mercedes-AMG selbst nennt das
„die konsequente Erweiterung der AMG GT Familie durch das 4-Türer Coupé.“
Mercedes-AMG GT 4-Türer ist CLS
Doch halt. Tatsächlich hat das Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé nichts mit dem Mercedes-AMG GT zu tun. Sondern vielmehr mit dem kürzlich neu vorgestellten Mercedes CLS 2018. Wer genau hinschaut, sieht die Ähnlichkeit zum CLS. Weil der GT 4-Türer dessen neue Topversion ist. Der AMGler. Wobei der Bolide laut Daimler eine reine Entwicklung eben von AMG ist. Nix Mercedes, AMG pur. Führt Daimler daher mit dem Namen in die Irre? Möglich. Aber auch egal. Denn der GT 4-Türer ist vor allem eines: Geschmacksache. Entweder man liebt ihn. Oder nicht.
Optisch jedenfalls erinnert der Renner dann doch an seinen Namensvetter. Die lange Haube schmücken zwei Powerdomes. Der Grill ist mit dem typisch GT senkrechten Streben gepimpt. Außerdem wie im Mercedes-AMG GT R mit dem sogenannten Airpanel. Dieses schließt oder öffnet den mittleren Kühleinlass, optimiert somit die Aerodynamik des Renners. Apropos Grill. Rechts und links ist dieser von schmalen Multibeam LED Scheinwerfern flankiert. Dazu spendiert AMG die Shark-Nose, den weiterentwickelten Jet-Wing und rahmenlose Scheiben.
Das Heck des Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé greift ebenfalls Elemente vom echten GT auf. Zum Beispiel die schmalen LED Rücklichter, welche die Ladekantenlinie definieren. Dazu gibt es einen ausfahrbaren Heckflügel. Die zwei Modelle mit Achtzylinder sind zudem an drei horizontalen Lamellen in den seitlichen Kühleinlässen erkennbar. Außerdem am silbernen Zierteil am Jet-Wing, dem markante Heckdiffusor und einer doppelflutigen Abgasanlage mit Endrohren in Trapezform. Der Sechszylinder zeigt dagegen nur eine Lamelle in den Lufteinlässen, runde Endrohre und einen nicht ganz so stark ausgeprägten Diffusor. Gegen Aufpreis stehen dem Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé diverse Exterieur-Pakete zur Option. Zum Beispiel das Night-Paket mit Zierelementen in Schwarz Glanz oder das Chrom Paket mit Einlegern in Hochglanz Chrom.
GT 4-Türer Coupé: Sechs und acht Zylinder
Die Motoren sind mittlerweile schon verraten. Verfügbar sind ein Sechszylinder sowie zwei Achtzylinder. Die zwei Achtender stellt der bekannte V8 mit vier Litern und Biturbo, der je nach Version 585 (GT 63 4MATIC+) oder sogar 639 PS (GT 63 S 4MATIC+) stemmt. Fans erkennen prompt: AMG konnte noch mal ein paar Pferde mehr aus dem Achter kitzeln. Das Drehmoment beträgt 800 bzw. 900 Nm. So rennt der S in nur 3,2 Sekunden von null auf 100. Außerdem auf 315 Sachen Spitze. Die 585-PS-Version braucht 3,4 Sekunden und beendet ihren Spurt bei 310 km/h. Der gleiche V8 ist übrigens im neuen Aston Martin Vantage 2018 verbaut. Allerdings mit „normaler“ Power. Sprich: 510 PS und 685 Nm.
Für das Mehr an Leistung hat AMG hier und da optimiert. Via AMG Cylinder Management ist zudem die Effizienz verbessert. Weil bei Teillast kurzerhand die Pötte zwei, drei, fünf und acht deaktiviert sind. Das spart Sprit. Und CO2.
Der Sechsender im Mercedes-AMG GT 53 4MATIC+ liefert aus drei Litern Hub 435 Pferde. Gepaart ist der Reihensechszylinder außerdem mit EQ Boost und 48-Volt-Bordnetz. In EQ Boost vereint ein Startergenerator Anlasser und Lichtmaschine in einem E-Motor, der bei Bedarf 22 Extra-PS parat stellt. Sowie vor allem weitere 250 Nm. So rennt denn auch der Sechsender in nur 4,5 Sekunden von null auf Tempo 100. Spitze: 285 km/h. Kombiniert sind die Motoren generell mit Allrad und dem bekannten AMG Speedshift 9G Getriebe (R6 TCT, V8 MCT).
Mercedes CLS AMG: Schalter zum Driften
Je nach Motor stehen im Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé bis zu sechs Fahrmodi parat, wählbar über die Schaltwippe in der Mittelkonsole. Und zwar Glätte, Comfort, Sport, Sport+, Race und Individual. Entsprechend sind Motor, Getriebe, Abgasanlage und Fahrwerk abgestimmt. Das Fahrwerk ist ein gutes Stichwort. Der Sechszylinder verfügt in Serie über ein Fahrwerk mit Stahlfedern und verstellbaren Dämpfern. Die Achtzylinder dagegen über die Mehrkammer-Luftfederung AMG Ride Control+.
Für den Modus Race spendiert AMG einen speziellen Drift Mode. Beim GT S ist dieser Serie, ansonsten gegen Aufpreis erhältlich. Via Drift Mode jedenfalls mutiert der Renner auf Knopfdruck zum reinen Hecktriebler, was eben Drifts erlaubt. Ebenfalls Serie im GT 63 S ist das Sperrdifferential auf der Hinterachse. Diese unterbindet Schlupf am kurveninneren Rad und sorgt damit für besten Grip. Weitere Ideen im Mercedes-AMG GT 4-Türer sind eine aktive Hinterachslenkung (V8 Serie, V6 Option), die AMG Sport-Parameterlenkung sowie eine AMG Hochleistungsbremsanlage.
Den Kontakt zur Straße übernehmen brandneue AMG Leichtmetallräder in 19, 20 sowie 21 Zoll. Besohlt sind die Räder je nach Version mit 255er und 285er (19 Zoll) oder 265er und 295er (20 Zoll). Ein spezielles Aero-Paket mit zusätzlichen Flics, größeren Frontsplitter, modifiziertem Diffusor und festem Heckflügel bietet auf Wunsch noch mal mehr Abtrieb.
Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé: Interieur
Das Interieur ist laut AMG eine „Symbiose aus Performance und Exklusivität“. In den V8-Versionen schaut der Fahrer auf einen Widescreen mit jeweils zwei Displays á 12,3 Zoll. Tatsächlich sind Cockpit und Innenraum keine große Überraschung – weil eben aus dem neuen CLS bekannt. Neu ist lediglich das nun unten abgeflachte AMG Performance Lenkrad. Besagtes Widescreen Cockpit ist jedenfalls auch für den R6 zu haben – gegen Aufpreis. Gemein sind jeweils die volldigitalen Anzeigen in drei Stilen: Classic, Sport, Supersport.
Typische Anzeigen wie Tacho, Drehzahl oder Navi werden je nach Wunsch auf der linken oder rechten Seite Seite des Kombi-Instrument angezeigt. Die Einstellung erfolgt über den linken Touch Control Button am Lenkrad. Sportlichen Fahrern steht eine G-Force Anzeige parat. Das Zentraldisplay dient schließlich zur Steuerung von Navi, Radio, Media, Telefon und Fahrzeug.
Die Mittelkonsole erinnert dagegen tatsächlich an den echten GT. Neu sind jedoch die markanten Zierrahmen für die farbigen Displaytasten. Diese steuern Getriebe, Fahrwerk, ESP, Abgasanlage, Start-Stopp Funktion sowie Heckflügel. Zur Bedienung reicht ein simpler Fingertip. Ebenfalls neu sind die kapazitiven Schalter direkt vor dem „V“ in der Mittelkonsole. Über diese sind ebenfalls Rückfahrkamera, Navigation, Radio, Media, Telefon und diverse Einstellungen bedienbar. Schon bei Näherung des Fingers leuchtet das entsprechende Symbol in der Headunit auf und wählt den Menüpunkt vor. Durch Drücken ist die Funktion schließlich aktiviert. Da der Menüpunkt zugleich im Display des Widescreens erscheint, muss der Fahrer hierbei nicht mal den Blick abwenden.
GT 4 Türer: Vernetzung und AMG Track Race
Platz bietet das Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé je nach Wunsch vier oder fünf Personen. Als Sitze steht vom Komfortsitz über Sportsitz bis hin zum Performance Sitz samt Kopfstütze quasi alles zur Option. Interessant auch der Kofferraum, der 395 Liter schluckt und durch weitere 60 Liter unter dem Kofferraumboden ergänzt wird. Mit umgelegten Fondlehnen steigt das Volumen auf bis zu 1.324 Liter. Zum Öffnen des Kofferraums reicht dank Hand-Free Access ein Fußkick.
Für Vernetzung sorgen die typischen Connectivity sowie Intelligent Drive Funktionen und Optionen aus der Mercedes-AMG S-Klasse. Inklusive dem Drive Pilot, der teilautonomes Fahren erlaubt und den Fahrer zum Beispiel im Stau unterstützt. Ebenfalls an Bord sind via Mercedes me connect Funktionen wie eCall, Unfall- und Pannenhilfe. Mittels Remote Online obendrein Features wie das Tracking des geparkten Wagens, die Steuerung der Standheizung, Abfrage des Tankinhalts oder Ent- bzw. Verriegelung möglich.
Ein Clou ist zudem AMG Track Race, quasi ein virtueller Renningenieur. So kann sich der Fahrer (O-Ton Daimler)
„wie Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton fühlen und über 80 fahrzeugspezifische Daten sowie Zeiten auf der Rennstrecke erfassen und detailliert analysieren.“
Konkret ist AMG Track Race eine Zusatzfunktion des Comand Online Infotainment und im AMG GT 4-Türer Coupé Serie. Eine Weltpremiere im Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé ist die sportliche Duftnote. Via Energizing Komfortsteuerung sind Klima, Sitzsteuerung, Massagefunktion, Lenkradheizung sowie Ambientebeleuchtung in vordefinierten Programmen gezielt an Fahrer und Passagiere anpassbar.
Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé: Technische Daten
GT 53 4MATIC+ | GT 63 4MATIC+ | GT 63 S 4MATIC+ | |
---|---|---|---|
Motor | R6 Turbo | V8 Biturbo | V8 Biturbo |
Hubraum | 2.999 cm3 | 3.982 cm3 | 3.982 cm3 |
kW/PS | 320/435 | 430/585 | 470/639 |
EQ Boost kW/PS | 16/22 | ||
Nm | 520 | 800 | 900 |
EQ Boost Nm | 250 | ||
Antrieb | Allrad | Allrad | Allrad |
Getriebe | AMG TCT 9G | AMG MCT 9G | AMG MCT 9G |
0-100 km/h | 4,5 s | 3,4 s | 3,2 s |
Spitze | 285 km/h | 310 km/h | 315 km/h |
Verbrauch* | 9,1 – 9,4 | 11,2 | 11,0 – 11,2 |
CO2 g/km** | 209 – 215 | 252 – 262 | 256 |
Gewicht*** | 1.970 kg | 2.025 kg | 2.045 kg |
* l/100 km kombiniert laut NEFZ, ** NEFZ, *** ohne Fahrer
Mercedes-AMG GT 4-Türer: Start & Preis
Als Marktstart des GT 4-Türers gibt Daimler recht vage den Sommer 2018 vor. Preise zum neuen Topmodell des CLS sind noch keine offiziell.
Bild & Video: Daimler
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