Das letzte Gift: Dodge Viper-Produktion endet Juli

Dodge Viper 2017

Schon im Sommer 2016 platzte die Bombe: Dodge stellt die Viper ein. Endgültig. Nach 25 Jahren Bauzeit. Ohne Nachfolger. Wobei: So ganz stimmt das nicht. Denn zumindest die Plattform der Dodge Viper lebt weiter.

Den 31. Juli 2017 vergessen PS-Fans sicher nie. Dann nämlich endet die Produktion der legendären Dodge Viper. Die letzte Giftschlange züngelt nach 25 Jahren vom Band. Danach: aus und vorbei, für immer. Die Ikone bekommt auch keinen Nachfolger. Zumindest keinen offiziellen unter GM bzw. Dodge Branding. Doch dazu später mehr. Die „Schlange“ galt vielen nicht gerade als Schönheit. Dafür hatte die Viper etwas anderes, etwas besseres: Biss. Und zwar richtig. Schon die erste Dodge Viper Roadster 1992 stemmte 410 PS auf ihre Hinterräder. Damals ebenso wie die 664 Nm Drehmoment durchaus beeindruckend. Wobei der Antrieb in der Abteilung Nutzfahrzeuge entstand. Interessierte aber keinen. Denn Lamborghini schärfte den Antrieb auf Power. Damals gehörte die Italo-Marke nämlich wie Dodge zu Chrysler.

Dodge Viper: Billig war die Giftschlange nie

Apropos: In punkto Antrieb blieb sich die Dodge Viper Zeit ihres Daseins treu. Heckantrieb und V10 sollten für den Renner typisch sein. Und genau darum ging es Viper-Vater Bob Lutz. Einen „klassischen amerikanischen Sportwagen“ in der Tradition der Shelby Cobra. Leistung ohne Schnickschnack. Nicht mal einen Airbag gab es in der ersten Dodge Viper.

Billig sollte die Dodge Viper ebenfalls nie sein. Warum auch? Schon die erste Generation kostete 85.000 Dollar. Minimum. Heute startet der Preis bei 119.000 Bucks. Samt Extras sind aber auch 150.000 Dollar kein Problem. Trotzdem ist der Renner beliebt. Gegenüber „The Detroit Bureau“ verriet Manager Tim Kuniskis:

„Wir können gar nicht schnell genug produzieren.“

Die erste Viper 1992 verkörperte jedenfalls durch und durch Amerika. Ganz nach dem Motto: groß, größer, USA. Das dem Roadster schnell folgende Coupé zeigt sogar Wölbungen im Dach. Für die Helme der Piloten. Schließlich war die Dodge Viper auch (und gerade) für die Rennstrecke gedacht. So passte GM den Renner über die Jahre auch nur an die aktuelle Technik an. Heute stemmt die Dodge Viper 645 PS. Außerdem 813 Nm. Nach wie vor aus zehn Zylindern. Sowie fetten 8,4 Litern Hubraum. Nix mit Downsizing. Dafür in der Fabrik Conner Avenue Assembly (Detroit) alles handmontiert von den letzten 87 Mitarbeitern.

Dodge Viper: Aus nach 25 Jahren Produktion

Zugegeben: Die Viper ist längst nicht mehr das stärkste Pferd im Dodge-Stall. Der Dodge Challenger Hellcat brennt 707 PS in die Bahn. Der brandneue Dodge Challenger SRT Demon sogar über 850 Pferde. Trotzdem: Die Viper ist eine Ikone. Zum Ende der Produktion hat es der Renner auf gut 30.000 Sportler gebracht. Wobei der Abschied nicht der erste ist. Schon 2010 wand sich die Dodge Viper in die Grube. Chrysler war faktisch pleite. Der Retter hieß Fiat. Das Unternehmen heute FCA bzw. Fiat Chrysler Automobiles. 2012 feierte die Viper ihre Wiedergeburt. Zum 31. Juli aber ist wieder Schluss. Übrigens auch für die Anlage Conner Avenue, die mit dem Aus der Viper „endgültig“ dicht macht.

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Trotzdem lebt die Dodge Viper in gewisser Weise weiter. Und zwar im Force 1 V10. Diesen baut das Startup VLF. 50 Sportwagen sind geplant. 745 Pferde stark, 268.500 Dollar teuer. Die Bodengruppe stammt – von der Dodge Viper. Mit an Bord: Bob Lutz. Sowie ein gewisser Henrik Fisker.

Bild: Dodge

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