Drako Motors? Noch nie gehört? Kein Wunder, die Marke ist noch recht frisch, feilt allerdings schon seit zehn Jahren an ihrem Sportwagen – den Drako GTE. Dieser debütierte gerade in Pebble Beach.
Etliche Elektroauto-Startups sind derzeit in Schieflage. Dennoch wagt sich der eine oder andere weiterhin in die Branche. Drako Motors zum Beispiel. Wobei dessen Gründer – Dean Drako und Shiv Sikand – die Marke schon vor gut zehn Jahren auflegten. Und zwar in San Jose im Silicon Valley, Kalifornien. Also da, wo quasi die gesamte IT- und Hightechbranche der USA zu finden ist. Drako Motors jedenfalls wollte von Anfang an potente Elektroautos mit Fahrspaß entwickeln. Das Erstlingswerk taufte man Drako GTE, die Premiere erfolgte wie gesagt die Tage in Pebble Beach.
Der Sportler erinnert auf dem ersten Blick an den Karma Revero, ehemals Fisker Karma. Freilich keine Überraschung, bezieht der Drako GTE doch sein Chassis eben von Karma. Das Design stammt wieder vom Flamen Lowie Vermeersch, der bereits für Maserati, Ferrari oder Pininfarina arbeitete. Die Technik stammt ebenfalls aus dem eigenen Haus. Und diese kann beeindrucken.
Drako GTE: 4 E-Motoren mit 1.224 Pferden
Befeuert ist der Drako GTE von gleich vier E-Motoren á 225 kW, die jeweils – samt einem eigenen Getriebe – ein Rad antreiben. Macht zusammen 900 kW bzw. 1.224 PS. Außerdem ein Wahnsinns-Drehmoment von 8.800 (!) Nm. Per Torque Vectoring garantiert Drako jederzeit die optimale Verteilung der Momente. Die Spitze soll 206 Meilen pro Stunde bzw. 331 km/h betragen. Wie schnell der Drako GTE von null auf 100 rennt, ist dagegen noch nicht offiziell.
Sehr wohl offiziell ist der im Fahrzeugboden verbaute Akku mit 90 kWh. Daten zur Reichweite verschweigt Drako Motors leider wieder. Ebenso wie Ladezeiten. Fix ist immerhin CCS sowie CHAdeMO. So soll der Akku mit bis zu 150 kW frischen Saft ziehen können. Ebenfalls offiziell sind die Schmiederäder in fetten 21 Zoll, hinter denen wieder Karbon-Keramik-Bremsen mit 395er Scheiben sowie Sechskolbenzangen vorn und Vierkolbenzangen für Verzögerung sorgen. Apropos Räder: In einem speziellen Track-Paket schrumpfen diese auf 20 Zoll. Im Drako GTE Track Edition sind zudem die Federn – vom Schweden-Spezi Öhlins – voll einstellbar.
Drako GTE wird keine Massenware…
Ansonsten zeigt der E-Renner einen fetten Diffusor im Heck oder rahmenlose Seitenscheiben. Türgriffe gibt es (zumindest optisch) keine. Die Front dominieren flache Scheinwerfer, unter welchen drei große Kühleinlässe gähnen. Platz bietet der Drako GTE übrigens für vier Insassen, die sich jeweils in Einzelsitzschalen kuscheln. Das Cockpit ist wenig überraschend auf den Fahrer ausgerichtet. Sämtliche Schalter sind im Rennsport-Stil gehalten. Über diese kann der Pilot den Renner zum Beispiel auf unterschiedliche Fahrbahnen einstellen oder die Kraftverteilung steuern. Außerdem die Rekuperation bestimmen, über welche der vollelektrische Gran Turismo beim Bremsen Energie zurückgewinnt. Logisch, dass auch ein großer, vertikal ausgerichteter Touchscreen nicht fehlt. Ebenso wie Leder und Alcantara.
Zuletzt das große Aber: Bauen will Drako Motors gerade mal 25 Einheiten. Danach soll schon wieder Schluss sein. Dass diese 25 Renner nicht billig ausfallen, versteht sich wohl von selbst. So überrascht der Stückpreis von schlappen 1,25 Millionen Dollar bzw. 1,12 Millionen Euro kaum. Die Auslieferung starten 2020.
Bild & Video: Drako Motors